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Lissy darf leben!

23.02.2022

Lissy - ein ganz normaler Tierschutzfall und doch ein ganz besonderer Fall! 

Am 20.01.2022 rief uns eine Tierärztin aus der Region an und bat uns auf Aufnahme der Schäferhündin Lissy. Der Halter berichtete der Ärztin, dass Lissy bereits seit einiger Zeit unter heftigem, einseitigen Nasenbluten leidet. Die kurzzeitige Behandlung brachte keinen Erfolg. Da der Besitzer weder über die nötigen finanziellen Mittel noch über Möglichkeiten verfügte, stand die Frage der Euthanasie im Raum.

Als wir von dieser bevorstehenden Entscheidung erfuhren, zögerten wir keinen Moment. Sofort am nächsten Tag fuhren wir zum Vorbesitzer und nahmen Lissy mit. Doch wer nun denkt, dass der Besitzer und Lissy sich vor Schmerz kaum trennen konnten und vielleicht sogar Tränen geflossen sind, der irrt leider. Die Übergabe verlief auf beiden Seiten nahezu emotionslos… Kein Wunder, denn Lissy kannte fast nur das Leben im Zwinger in einer Gartenanlage. Eine wirkliche Bindung war wohl nie entstanden.

Sofort ging es zu unserer Tierärztin zur allgemeinen Untersuchung und zum Blutcheck. Erst einmal wurden "nur" Fieber, hohe Entzündungswerte im Körper und Übergewicht festgestellt. Am nächsten Tag blutete Lissy dann, wie vom Vorbesitzer beschrieben, wieder heftig aus einem Nasenloch. Innerhalb kürzester Zeit sahen ihr Zimmer, der Außenzwinger und der Hundeauslauf aus wie ein Schlachtfeld! Uns wurde angst und bange und eines stand fest - wir müssen ihr schnellstmöglich helfen. Es zählt jede Minute. Da von Anfang an ein Verdacht auf einen Siebbeintumor im Raum stand, war also Gefahr im Verzug. Lissy benötigte umgehend eine endoskopische Untersuchung. Eine befreundete Tierärztin machte dies kurzfristig möglich. Lissy wurde in Narkose gelegt und es folgten Röntgenaufnahmen und eine Endoskopie. Zu sehen war, dass das Innere der Nase sehr angegriffen war. Aber ein Tumor ließ sich nicht finden, konnte allerdings auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Puhhh… Ratlosigkeit auf allen Seiten und alles wieder auf Anfang.

Immer wieder kehrten in den kommenden Tagen die Blutungen zurück und wir brauchten einen Plan B. Schmuckstück Lissy beflügelte uns, unter keinen Umständen aufzugeben. Denn sie versprühte von Beginn an mit ihrer freundlichen, liebenswerten und fröhlichen Art einen bezaubernden Charme und pure Lebensfreude. Längst hatten wir alle Herzchen in den Augen und aufgeben war natürlich überhaupt keine Option.

Wir telefonierten uns die Finger wund und fanden dann tatsächlich eine Tierärztin in Magdeburg, die uns noch am selben Abend einen Untersuchungstermin ermöglichte. Also fuhr unsere Pflegerin abends mit der Maus zu ihr in die Praxis. Gefühlt unendlich lange Stunden wartete sie in der Praxis auf das Ergebnis. Dann endlich gegen 22 Uhr kam die erlösende Nachricht! Lissy leidet unter einer hochgradigen Schimmelpilzinfektion (Aspergillose). Harter Tobak aber wenigstens kein Tumor!!! Sofort wurde die notwendige Behandlung eingeleitet. Es war quasi fünf vor zwölf für die unsere Große. In absehbarer Zeit wären sowohl Nase als auch Gehirn vom Pilz regelrecht zerfressen worden. Die Behandlung war und ist  sehr aufwendig und langwierig - aber sie schlägt sehr gut an. Inzwischen wurde ihre Nase bereits das zweite Mal gespült. Doch ein kleiner Eingriff ist das bei weitem nicht. Denn Lissy hat allergisch reagiert und musste einige Tage in der Praxis bleiben. Das Bangen um ihr Leben ging also weiter und wir waren krank vor Sorge. Aber sie ist eine Kämpferin und endlich konnten wir sie dann wieder abholen. Eine dritte Untersuchung steht Lissy nun noch bevor.

Doch wir sind guter Hoffnung, dass Lissy es bald ganz geschafft hat! Unser tapferes Mädchen ist so lieb und ohne Ende geduldig! Vielleicht merkt sie, dass wir es gut mit ihr meinen. Drücken Sie mit uns die Daumen für Lissys baldige Genesung.

Wir danken allen in diesen Fall involvierten Tierärzten für ihren aufopferungsvollen Einsatz zum Wohle unserer großen Maus. Insbesondere bedanken wir uns bei der unglaublich netten Tierärztin in Magdeburg, die für Lissy sogar ihren Urlaub verschoben hat. Und auf gar keinen Fall wollen wir unerwähnt lassen, dass ohne das beispielhafte und absolut selbstlose Engagement unserer Pflegerin all das niemals möglich gewesen wäre. Sie hat sich viele Abende und Nächte nach einem anstrengenden Arbeitstag um die Ohren geschlagen, trotz eigener Verpflichtungen. Es ist klasse und keinesfalls selbstverständlich, in so einem tollen Team zu arbeiten. Darauf sind wir sehr stolz. In absehbarer Zeit werden wir Lissy in die Vermittlung nehmen. Denn so ein Goldstück hat das allerbeste Zuhause auf Erden verdient. Nie wieder soll sie im Zwinger leben müssen. Von nun an soll für Lissy nur noch die Sonne scheinen und ihr Herz vor Freude und Zufriedenheit hüpfen!!

Natürlich haben die ganzen Behandlungen ein großes Loch in unsere Tierheimkasse gerissen. Inzwischen liegen wir bei mehr als 2.000 Euro Kosten. Und die Behandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Doch Lissy bezaubert uns jeden Tag mit ihrem unfassbar fröhlichen Wesen und das ist für uns der schönste Lohn! Wir würden es immer wieder ganz genauso machen!

Sie möchten uns bei dieser kostenintensiven Behandlung finanziell unterstützen? Dann freuen wir uns über jede Zuwendung unter dem Stichwort „Lissy“. Gern per PayPal (siehe Startseite) oder über unser Spendenkonto IBAN  DE36  8105  3272  0511  0161  40.

Dieser Fall zeigt sehr deutlich, dass es sich für JEDE Seele lohnt zu kämpfen. Ganz egal, welche Mühen und Kosten es verursacht. Lissy darf leben - das ist alles, was zählt.

 

 

Bild zur Meldung: Lissy - eine tapfere Kämpferin